Montag, 7. März 2011

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Was machst du, wenn du Stück für Stück merkst, dass du abstumpfst. Wenn du merkst, dass das zauberhafte in deiner Welt verloren geht, wenn du nichts mehr hast, was dich glücklich macht. Abgesehen von diesen Augenblicken und diesen Momenten.
Alles ist grau und trist, fad und unwichtig. Die Magie fehlt.

Ich erinnere mich noch genau an das Mädchen vor einigen Jahren. Die Welt sah anders aus. Düfte, Reize, Empfindungen wurden von ihr aufgenommen, aufgesaugt, voller Lebensfreude genossen. Viel zu sehr auch unbewusst. Es gab Dinge, die sie begeisterten, die sie aufblühen ließen, die sie alle vergessen ließ, was auch überhaupt nur in die Versuchung kam ihre wunderbare Seifenblase zerplatzen zu lassen.
Ganz still und heimlich verfliegt diese Seifenblase. Immer ein wenig mehr. Bis man eines Tages aufwacht und realisiert, dass sie weg ist, nur noch in der Erinnerung vorhanden.







Ich nehme mir ein Buch. Eines meines Lieblingsautors und lese. Ich lese über die Abgründe der Welt, des Menschseins. Ich lese Rückblenden, die mein Herz entfachen lassen. Die mich vergessen lassen, völlständig versinken lassen, so dass ich mich geistig und auch eines kleines bisschen körperlich an einem regnerischen Sommertag in Texas wiederfinde. Ich fühle mich beflügelt, rieche verdorrtes Gras, morsches Holz der kleinen Hütte, in der sich ein Pärchen meines Alters völlig verantwortungslos und sorgenlos zurückgezogen hat. Dann rieche ich den Regen kommen, gleichzeitig die heiß strahlende Sonne, die das Bewegen selbst kaum möglich macht. Nach weiteren 10 Seiten ist es wieder vorbei. Ich wache aus meiner Trance auf und stelle fest, dass ich mich im Zimmer meiner Mitbewohnerin befinde, die ganz nebenbei auch Lieder vor sich hersingt, die ich für einige Minuten nicht mal gehört oder aufgenommen habe, weil ich fortgetragen war an einen anderen Ort. Weil mich Lesen fesselt. Eines der wenigen Dinge, die ich mit Leidenschaft meine Zeit vertreiben lasse.
Nur leider viel zu selten. Nicht, dass mir die Zeit fehlt. Aber die Motivation ist weg, es erscheitn mir gleichgültig. Und wenn ich darüber nachdenke stimmt es mich traurig.

Dann gibt es noch die Malerei. Ich habe mein Leben lang gern gemalt. Und soweit ich das behaupten kann - auch gar nicht mal so schlecht. Doch seit ungefähr zwei Jahren fehlt mir die Magie. Der Zauber, der einen dazu treibt, seine Ideen auf einen Untergrund zu bringen.
Fehlende Emotionen nenne ich das. Gefühle, die ich damals immer parat hatte, immer beständig und anwesend waren sind weg, das heißt, ich habe keine Muse mehr, wenn man das so sagen kann.
Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich das erste Mal seit Monaten erst wieder meinen Kohlestift in die Hand nahm, als ich mich an der Grenze meines rationalen Daseins befand und kaum mehr wusste, wohin mit mir. Als die Verweiflung am größten war und ich mich kurz vorm Ertrinken in diesem tiefen, beinahe schwarz gefärbten Ozean war, vor dem ich mich schon lange fürchte.

Ich habe Angst, dass mir meine Momente und meine Augenblicke genommen werden.
Ich weiß nicht, warum. Meine Träume bringen mich zum Durchdrehen und ich musste das jetzt loswerden.

Nun denn.

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